Wer nie an Kreaturen glaubte, die Kindern mehr als den Schlaf rauben, lernt in Juan Carlos Fresnadillos Gruselstck das Frchten.
Spaniens Horrorfilm, im letzten Jahrzehnt mit Das Rckgrat des Teufels, The Others oder Das Waisenhaus zu internationaler Spitzenklasse gereift, verbreitet weiter Genrewohlgefhl im Kino und danach schaurige Reflexionen ber den Feind in meinem Bett. Fresnadillo, der mit seinem Sequel 28 Weeks Later bereits positiv auffiel und bald mit Highlander ein anderes Franchise rebooten soll, fhrt zurck zu kindlichen Urngsten, die auch Erwachsene noch umklammern knnen.
Genau auf diesen beiden Entwicklungs- und Zeitebenen entfaltet das Drehbuch die Geschichte eines furchterregenden Eindringlings, der sich vielleicht nur in der Einbildung, vielleicht aber auch tatschlich im nchtlichen Schatten eines Zimmers oder begehbaren Kleiderschranks materialisiert. In einer furiosen Eingangssequenz, einer in Kameraarbeit, Schnitt, Musik und Inszenierung perfekt komponierten Sinfonie des Grauens, beobachtet ein spanischer Junge, wie ein vermummtes, in einen Kapuzenumhang gehlltes Phantom in sein Zimmer gleitet, ber seine Mutter herfllt und schlielich auch ihn attackiert, bis es mit gemeinsamen Krften abgeschttelt werden kann. Viele Jahre spter wird auch Teenager Mia (Ella Purnell) in einer britischen Reihenhaussiedlung von der unheimlichen Kreatur heimgesucht, die dem Mdchen das Gesicht entreien will, weil ihr selbst eines fehlt. Die Erscheinung, vermeintlich durch Mia selbst wieder ins Leben gerufen, als sie auf die Geschichte des Hollowman stt und sie fr einen Schulaufsatz fortzuschreiben beginnt, wird von nun an die Familie terrorisieren und Mias Vater (Clive Owen) mit seinen schlimmsten verdrngten Erinnerungen konfrontieren.
